*16.03.2012 - +07.03.2018
Wir möchten heute einer großartigen Hündin Tribut zollen
Kissy
-NIEMALS vergessen-
Sie war unser erster reinrassiger Leonberger. Sie sollte eigentlich die Stammmutter unserer Zucht werden, aber das Schicksal hat es von Anfang an nicht gut mit ihr gemeint...
Kiss war eine sehr große Hündin mit einer ganz fantastischen Farbe und viele Menschen die bei uns am Grundstück vorbei kamen dachten immer, sie sei ein Rüde. Sie war aber auch prächtig anzusehen. Kiss war unser „Zaunwunder“. Durch eine Rückenmarksquetschung bewegte sie sich, im Gegensatz zu den anderen, immer ein wenig „merkwürdig“. Wenn sie vor Freude hüpfte oder sprang, so sah es immer ein wenig „unbeholfen“ aus. Wenn aber Fremde sich unserem Zaun/Grundstück näherten, dann konnte sie hüpfen und springen wie kein anderer. Zeitungszusteller wollten bei uns keine Zeitung zustellen. Sie beschwerten sich bei Vorgesetzten, dass wir eine Bestie hätten, die immer am Zaun hochspringt, bellt und vor der man Angst haben müsse… Ja es stimmt, wenn jemand auf der „anderen Seite“ vom Zaun stand, konnte man glauben Kiss sei das wahrhaft Böse, aber das stimmt nicht. Wenn sie alle gewusst hätten, dass wenn sie reinkommen würden, dieser böse Hund sich in eine ganz und gar liebenswerte, freundliche Hündin verwandelt, dann hätten sie das wohl nie geglaubt. Kissy hat immer gut aufgepasst und ganz klar gemacht: ‚“Hey ihr nähert euch meinen Menschen, meinem Rudel und meinem zu Hause – Vorsicht!“ Aber in Wirklichkeit war sie ein Lamm. Wir haben sie sehr geliebt – tun es immer noch. Wir haben sie durch so viele schlechte Zeiten begleitet und sie uns. Sie war der absolute Liebling meines Mannes und meines Sohnes Julian. Ich könnte noch so viele Geschichten von ihr erzählen…
Im Januar waren wir mit ihr zum Röntgen, da sie plötzlich rechts hinten lahmte. Wir fanden in der Hüfte eine schwere Arthrose und behandelten sie darauf hin. Zwischenzeitlich wurde es immer mal besser, aber es ging nie ganz weg. Die Diagnose passte und auch die Verschlechterungen zwischendurch passten zum kalten, feuchtem Wetter, was bei Arthrose oftmals Schübe auslöst. Am 07.03.2018 bemerkte ich, dass ihre rechte hintere Pfote ganz kalt ist. Ich tastete alle Pfoten ab, sie waren warm. Eine kalte Pfote bedeutet schlechte oder gar keine Durchblutung. Wo kam das her? Ich tastete ihren Lauf ab und musst dann voller Entsetzen feststellen, dass das Sprunggelenk doppelt so dick war, wie das auf der anderen Seite. Ich rief sofort beim Tierarzt an und wir fuhren erneut zum Röntgen. Das Röntgenbild machte jede Hoffnung zunichte. Im Sprunggelenk saß ein riesiger Tumor und dieser war bereits explodiert. Es gab nur noch einen richtigen Weg. Wir ließen sie in unseren Armen einschlafen und erwiesen ihr den letzten Liebesdienst sie von den unsäglichen Schmerzen zu befreien und sie gehen zu lassen…
Du bist gegangen…
und hast vergessen unseren Herzen zu sagen…
wie es ohne dich weiter geht
Kiss ist eine ganz tolle große und robuste Leodame. Sie sollte die "Urmutter" unserer Zucht, unseres Stammbaums werden. Leider wollten und konnten wir sie aus Gesundheitsgründen nicht in die Zucht nehmen. Sie ist auch eine ganz Liebe, aber aufgrund ihrer imposanten Größe, besonders, wenn sie sich am Zaun aufstellt, haben die meisten Menschen erst einmal gehörigen Respekt vor ihr. Sobald sich jemand dem Tor nähert, baut sie sich auf und macht ein Getöse, dass jeder "normale" Mensch erst mal die Flucht ergreifen möchte. Ich muss dann immer schmunzeln, da die Meisten nicht wissen, dass wenn sie reinkommen, der große furchteinflößende Hund plötzlich zum Schmusebären wird.